In den kommenden Tagen soll die Hype-App Clubhouse endlich auch in Deutschland in einer Android-Version zur Verfügung stehen. Doch was kann Clubhouse – und was kann man damit machen? Die Antworten auf diese und weitere Fragen findet ihr in diesem Artikel.
Bei der Clubhouse-App handelt es sich um eine Art soziales Netzwerk, das aber ausschließlich über Audio-Inhalte funktioniert. Gerne wird das Ganze als eine Mischung aus Live-Podcast und öffentlicher Telefonkonferenz beschrieben. Enthusiastische Clubhouse-Fans sehen in der App sogar schon ein zweites Twitter, mit Ton statt Text. Auf Clubhouse finden Diskussionen statt und werden Vorträge gehalten.
Inhalt
Schnelle Internetverbindung
Für die Arbeit mit der App ist entsprechend eine schnelle Internetverbindung erforderlich. Ob ihr über schnelles Internet verfügt, könnt ihr mit entsprechenden Anbietern wie Speedcheck testen. Gerade vor einem wichtigen Vortrag oder Live-Podcast ist der Test der Internetgeschwindigkeit sicher eine gute Idee.
Freilich muss man überhaupt erst einmal „drin“ sein, um bei Clubhouse zu Wort zu kommen. Das ist nämlich nicht so einfach wie man denken könnte. Ein einfacher Download der App reicht nicht. Die ursprünglich im März 2020 gestartet und zunächst ausschließlich am iPhone (iOS) verfügbare Anwendung setzt voraus, dass potenzielle Nutzer eine persönliche Einladung vorweisen können. Diese Einladung wiederum erhält man nur über einen Nutzer, der schon auf Clubhouse ist.
Die daraus folgende Exklusivität ist sicher auch ein Grund für die Popularität der App. In den vergangenen Wochen hat sich ein wahrer Hype um Clubhouse entwickelt – der aber mittlerweile schon wieder etwas abflaut. Insgesamt sollen aber schon über zehn Millionen Nutzer auf Clubhouse unterwegs sein. So hoch ist jedenfalls die Zahl der registrierten Nutzer.
Android-Version von Clubhouse startet
Mit dem sehnlichst erwarteten Start der Android-Version von Clubhouse dürften die Nutzerzahlen wieder stark steigen. Nach einem ausschließlich US-Nutzern vorbehaltenen Betatest geht die Android-App in den nächsten Tagen weltweit an den Start. Am Einladungssystem hat sich nichts geändert. Das heißt: Auch Nutzer eines Android-Smartphones müssen sich zunächst um eine Einladung bemühen.
Das funktioniert mittlerweile aber recht problemlos. In Deutschland etwa über eigens eingerichtete Telegram-Gruppen wie jene des Doppelgänger-Podcasts („Clubhouse Schleuserbande“). Hier können Nutzer eine Einladung erhalten, müssen dann aber die zwei Einladungen, die sie bei ihrem Clubhouse-Start erhalten haben, wieder dort abgeben. Zwei neue Nutzer können beitreten, was in vier Einladungen resultiert – und so weiter.
Einmal im Clubhouse-Universum gibt es übrigens weitere Invites für bestimmte Handlungen wie der Teilnahme an Gesprächen. Auf eBay werden Einladungen aber immer noch gegen Geld verscherbelt. Angeblich sollen hier bis zu 400 Dollar fließen.
Wer steckt eigentlich hinter Clubhouse?
Die Clubhouse-App wurde von den US-Amerikanern Paul Davison und Rohan Seth und ihrem Startup Alpha Exploration Co. entwickelt. Ursprünglich hatte Davison und Seth die Idee einer Podcast-App namens Talkshow. Diese App wurde schließlich in Clubhouse umbenannt –sicher auch ein Faktor für den Erfolg. Davison und Seth haben früher unter anderem für Google gearbeitet.
Schon nach einer ersten größeren Finanzierungsrunde im Mai 2020 wurde Clubhouse mit 100 Millionen Dollar bewertet. Mehrere Venture-Capital-Firmen, darunter Andreessen Horowitz, hatten zwölf Millionen Dollar investiert. Eine weitere Finanzierungsrunde im April 2021 brachte Clubhouse eine Bewertung von unglaublichen vier Milliarden Dollar.
Die Herausforderungen für die Hype-App beginnen jetzt aber eigentlich erst. Die Entwickler haben ein milliardenschweres Übernahmeangebot von Twitter abgelehnt. Und das, obwohl sie bisher kaum Geld mit der App machen dürften. Geld dürfte unter anderem über sogenannte Content-Partnerschaften hereinkommen. Einen entsprechenden Deal hatte zuletzt die US-amerikanische NFL verkündet.
Clubhouse plant Bezahloption mit Stripe
Immerhin plant Clubhouse gemeinsam mit dem PaymentanbieterStripe die Einführung einer Bezahloption, über die man Inhalteerstellern Geld senden können soll. Dann könnten Veranstalter Eintrittsgelder aufrufen. Bisher kann man lediglich auf freiwilliger Basis etwas spenden. Größtes Manko ist aber nach wie vor der Datenschutz. Die App will auf die Kontakte der Nutzer zugreifen und speichert alle Gespräche – zumindest über einen gewissen Zeitraum. Nur so könne man Verstöße rassistischer oder sexistischer Art verfolgen, heißt es dazu von den Machern.
Wie bei dem Erfolg kaum anders zu erwarten, haben sich zudem schon viele Nachahmer gefunden. So haben Facebook mit Hotline oder Twitter mit Spaces schon Rivalen in der Pipeline. Auch Reddit, Discord, Telegram, Linkedin oder Spotify sollen an Konkurrenzangeboten arbeiten.