Einsteigersmartphone Honor 3c im Alltagstest

Honor, die neue Huawei Eigenmarke, stellte uns auf einem Releaseevent in Berlin seine ersten Geräte für die Ober- und Einsteigerklasse vor. Unter dem Slogan #FORTHEBRAVE wurden das Honor 6 und das Honor 3c präsentiert, welche bereits auf dem Asiatischen Markt sehr erfolgreich verkauft werden. Wir haben uns für euch mal das Einsteigermodell Honor 3c genauer angeschaut.

Technische Daten

Die vollständigen technischen Daten zum Honor 3c findet ihr auf unserer Produktseite.

>> Honor 3C

Verpackung

Die Verpackung ist im schlichtem Türkis gestaltet. Die Verpackung besteht aus zwei Teilen, Ober- und Unterteil. Auf der Oberseite befindet sich neben dem Honor Logo (in Silber eingeprägt) auch noch ein größerer Honor Aufdruck. Die Unterseite enthält Informationen zu den IMEIs, Seriennummer, Modell, diverse Sicherheitskennzeichnungen und die CE Freigabe. An der Seite findet man noch einen QR-Code, welcher nach dem scannen aber nur eine Chargen- oder Modellnummer ausgibt.

Im Inneren ist alles Standard. Das Honor 3C wurde mittig in einer Tiefzieh-Kartonage gesichert und darunter befindet sich das Zubehör (siehe Lieferumfang), welches sehr schön übersichtlich angeordnet ist. Das ist auf jeden Fall positiv zu erwähnen. Es gibt andere Hersteller, bei denen das Zeug einfach durcheinander drin liegt.

 

Lieferumfang

  • Smartphone
  • 2300 mAh Akku
  • USB-Kabel
  • Ladegerät
  • Schnellanleitung
  • Garantiekarte
Honor 3c Zubehör
Honor 3c Zubehör

Design / Verarbeitung

Beim Design kann das Honor 3c nicht überraschen. Es setzt hier auf bewährte Designgrundlagen, welche wir auch bei anderen Smartphones schon mehrfach sehen. Zudem schoß mir während des ersten Auspacken direkt in dem Kopf…

…das sieht ja genau so aus, wie mein Xiaomi Redmi 1

Und in der Tat. Das Honor 3c orientiert sich sehr stark am Einsteigergerät, des chinesischen Mitbewerbers. Hier mal ein paar Detailfotos zum Vergleich.

(Übrigens das Redmi 1 wurde im Juli 2013 veröffentlicht. Das Honor 3C gab es in China erstmals im Dezember 2013 😉 )

Mit dem Design wurden leider auch ein paar Schwächen übernommen. So steht die mittig platzierte Hauptkamera auf der Rückseite etwas über den Akkudeckel hinaus, so dass das Honor 3c auf einer geraden Unterlage unschön bei der Bedienung nach links und rechts wackelt. Auch der Lautsprecher ist meiner Meinung nach für Rechtshänder sehr ungünstig platziert. Vor allem bei der Einhandbedienung wird dieser immer wieder verdeckt und man hört die Töne nur leise und sehr gedämpft. Dies hat Xiaomi beim Redmi besser gelöst und den Lautsprecher weiter oben angebracht.

Vergleich Redmi Honor 3c Lautsprecher

Dafür hat Honor das Problem mit der Benachrichtigungs LED besser gelöst. Diese ist beim Redmi unter dem Homebutton angebracht. Beim Honor 3c befindet sich diese rechts neben dem Lautsprecher.

Trotz der Ähnlichkeiten kann man aber beim Honor 3c nicht wirklich meckern. Schon gar nicht, was die Verarbeitung betrifft, diese ist, wenn man die Preisklasse im Hinterkopf behält tadellos. Das Phone zeigt keine größeren Unterschiede bei den Spaltmaßen. Die Rückseite sitzt wenn sie richtig angebracht ist fest und sicher. Sie an der Seite abgerundet und liegt damit angenehm in der Hand. Keine Ahnung was Honor da für ein Material / Beschichtung verwendet, aber es ist bemerkenswert griffig. Trotz der glatten und hochglanzpolierten Oberfläche ist es auch nicht besonders rutschig.

 

Display

Die Front hat ein 5 Zoll großes Display und besteht aus Glas. Da es keine gesonderten Angaben zur Art des Glases gibt, gehe ich davon aus, dass es sich nicht um Gorilla Glas der Marke Corning handelt. Was dadurch bestätigt scheint, dass man quasi jeden Fingerabdruck sieht. Bei Gorilla Glas ist man hier anderes gewohnt.

Die Auflösung des Bildschirm beträgt „nur“ HD, also 1280×720 Pixel. Dies ist aber in Anbetracht der Display Größe und des kleinen Akku dennoch ausreichend und angemessen scharf (294 ppi).

Ingesamt macht das Display des Honor 3C einen guten Eindruck. Es zeigt einen schönen Kontrast und kann auch bei normalem Tageslicht überzeugen. Trotz der recht guten Gesamthelligkeit scheitert es bei direkter Sonneneinstrahlung aber, wegen der hohen Spiegelung des Glases mit der Lesbarkeit.

 

System

Software

Das Honor 3c kommt mit Huaweis Nutzeroberfläche EMUI. Diese liegt in Version EMUI 2.0 vor. Als Basis dient hier leider die etwas veraltete Android 4.2.2 Jelly Bean Version, was manche sicher vom Kauf abhalten wird. Es gibt aber hier einen Hoffungsschimmer. Für die chinesiche Variante des Honor 3C ist bereits ein Update auf Android 4.4 Kitkat inklusive EMUI 3.0 erschienen und Honor hatte auch dieses Update für das europäische Modell zugesagt.

Zu EMUI an sich möchte ich in diesem Test keine größeren Worte verlieren. Detaillierte Informationen dazu gibt es bereits in vielen anderen Testberichten oder in unserer EMUI WIKI.

Performance

Trotz des „veralteten“ System kann das Honor 3C hier seine Stärke ausspielen. Ich habe noch kein Einsteigergerät gesehen, welches so rund und sauber läuft. Nichtmal Xiaomi hatte das beim Redmi auf Anhieb hinbekommen. Die Abstimmung zwischen Hardware und Software ist hier den Ingenieuren wirklich gut gelungen. Auch wenn mit ein paar Tricks erkauft. So wurden einfach mal die Übergangsanimationen in EMUI deaktiviert. Das hat zwar den Vorteil, dass alles sehr schnell öffnet und reagiert, sieht aber manchmal etwas unschön aus. Der mit 1,3 GHz getaktet Quad-Core Mediatek MT6582 Prozessor wäre mit seinen 2GB RAM durchaus in der Lage hier etwas Leistung für schöne Übergänge abzugeben.

Auffällig war, dass die voreingestellte Swype Tastatur etwas träge wirkt. Man hat oft ganze Wörter getippt bis diese am Bildschirm erscheinen. Hier hat bei mir nur ein Wechsel auf die Google Tastatur geholfen. Das Problem muss hier an der eigenen Swype Version liegen, da auf anderen Geräten Swype problemlos funktioniert.

Benchmark

Bei den üblichen Benchmarks platziert sich das Honor 3c im unteren Mittelfeld. Es ist, wenn man die Ergebnisse vergleicht etwa auf der Leistungsebene das 2012er Referenzmodell Nexus 4.

 

Konnektivität

Das Honor 3c verfügt über eine Dual SIM Micro-SIM Slots. Diese funken im Dual SIM Standby Verfahren. D.h. wenn eine SIM Karte aktiv ist, dann ist die andere nicht erreichbar. Wichtig zu wissen ist, dass nur einer der beiden Slots UMTS / 3G unterstützt, achtet also drauf in welchem ihr eure Datenkarte eingelegt habt.

Der Empfang ist beider Slots ist sehr gut. Auch das schwierige o2 Netz hatte hier keinerlei Problem. Telefongespräche sind klar und deutlich sowohl auf der Sende- als auch auf der Empfangsseite.

Auch beim WLAN macht das Honor 3c eine gute Figur. Wenn die WLAN Verbindung steht hat man selbst im Keller eine gute Signalqualität und kann bis zu 200 m Entfernung zum Router noch stabil surfen.

GPS

Das GPS-Modul im Honor 3c, oftmals eine Schwäche bei MediaTek Chipsätzen, schlägt sich sehr ordentlich. Nach dem ersten Fix, der ca. 10min dauerte, waren durchschnittlich 11 Satelliten im Connect und positionierten das 3c erfreulich genau. Die Abweichung betrug gute 3 bis 4 Meter, was bei Geräten dieser Klasse nicht selbstverständlich ist. Navigation ist daher mit dem Honor 3c problemlos möglich.

Kamera

Die Honor 3C Hauptkamera hat eine Auflösung von 8 Megapixeln und eine 2.0 Blende. Diese nimmt bei guten Lichtverhältnissen durchschnittlich gute Bilder auf.

Bei Dämmerung oder gar Dunkelheit lässt dies ziemlich nach. Starkes Bildrauschen und ein Verlust an Details sind hier die Folgen.

Der LED Blitz macht eine relativ gute Figur und leuchte einen recht großen Bereich ordentlich aus.

Gutes gibt es auch über die Qualität der Frontkamera zu berichten. Wer viele Selfies schießt, der bekommt hier bis zu einem Abstand einer Armlänge eine recht ordentliche Qualität.

Sound / Lautstärke

Der Sound lässt leider einige Wünsche offen. Dem günstigen Verkaufspreis geschuldet wurde hier ein recht schwacher Lautsprecher verbaut, der nur für Klingeltöne oder Benachrichtigungen zu empfehlen ist, für mehr reicht es hier leider nicht. Wenn ihr also gern YouTube Videos schaut oder Musik über den Lautsprecher hört, dann ist dieses Gerät nichts für euch. Es klingt einfach blechern und, wie bei einem Monolautsprecher erwartet, nicht dynamisch.

Die Lautstärke befindet sich auf mäßigem Niveau. Zu Hause ist es laut genug. Im Freien oder in belebten Räumen ist es aber viel zu leise.

Speicher

Das Honor 3c bietet im Standard einen Speicherplatz von 8GB von denen ca. 5 GB dem Nutzer zur freien Verfügung stehen. Sollten diese nicht ausreichen, kann man den Speicher über externe SD Karten mit bis zu 32GB erweitern. Vorsicht ist geboten, da das 3c etwas wählerisch zu sein scheint, was diese Karten betrifft. So wollte das Honor meine 16GB Transcend Karte nicht erkennen, wo hingegen die Sandisk 64GB problemlos angenommen wurde.

Akku

Beim Akku setzt Huawei auf ein 2300 mAh Speicherelement, das eine durchschnittliche Nutzung von einem Tag ermöglich, wenn man ein Smartphone unter Last nutzt. Die durchschnittliche Bildschirmzeit ( bei 30 min Telefonieren, 2 Stunden mobiles Internet, WhatsApp, Tapatalk und diversen Pushdiensten) beträgt im Schnitt 3 Stunden, was ich als normalen Wert einordnen würde. Zum Vergleich der schwächere Akku des Xiaomi Redmi 1 schafft bei gleicher Nutzung nur etwas mehr als 2 Stunden.

Fazit

Die Eigenmarke Honor kann überzeugen. Sowohl das Flaggschiff Honor 6 als auch das hier getestet Honor 3c suchen in ihrem Preissegment fast vergeblich nach Konkurrenz. Das Honor 3c überzeugt mit gutem Display und runder Leistung. Leider ist das Basis OS etwas angestaubt und braucht alleine wegen der Sicherheit ein Update. Insgesamt bekommt man mit dem Honor 3c ein sehr solides Smartphone für einen relativ kleinen Preis.

Über mich

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Honornews – deinem inoffiziellen Honor-Blog. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er Die Wirtschaftsnews.de, den Smartphone-Blog, den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.

Wichtiger Hinweis:

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