Honor T1 im Alltagstest

Honor, Huaweis Marke “für die Mutigen” (#FORTHEBRAVE), hat neben seinen Smartphones Honor 6, Honor 3C und dem kürzlich vorgestelltem Honor Holly, auch ein Tablet im Produktspektrum. Dieses haben wir für euch mal genauer unter die Lupe genommen und konnten einige positive, aber leider auch negative Aspekte am Budget Tablet feststellen.

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Technische Daten

Prozessor: 1,2 GHz Qualcomm Snapdragon 400 Quad-Core
GPU: Adreno 305
Betriebssystem: Android 4.3 Jelly Bean mit Emotion UI 1.6
Interner Speicher: 16 GB interner Speicher
RAM: 1 GB
Display: 8 Zoll HD IPS Display mit 1.280 x 800 Pixel
Abmessungen: 210,6 x 127,7 x 7,9 mm
Gewicht: 360 Gramm
Kamera: 5 Megapixel hinten, 0,3 Megapixel vorne
Akku: 4.800 mAh

…vollständige technische Daten

Verpackung

Schon bei der Verpackung bleibt Honor seiner Linie treu und hält die Verpackung im schlichten, aber wiedererkennbaren hellem Blau. Diese kommt komplett ohne bunte Bilder, Werbeslogans oder Beschreibungen aus. Lediglich das Logo Honor T1 ist auf dem Karton zu sehen. Die Verpackung selbst besteht aus einem Stück und ist in normaler Kartonage ausgeführt. Diese ist weder besonders dünn noch besonders dick. Insgesamt sollte es aber für die Produktschutz ausreichend sein.
Auch der innere Aufbau und das Zubehör unterscheiden sich nicht groß von anderen gleichwertigen Produkten. Zum Lieferumfang gehören

  • USB-Kabel
  • Netzteil-Adapter
  • Kurzanleitung
  • Garantiebestimmungen

Aber was braucht ein „Digital Native“ auch mehr.

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Design

Optisch orientiert Honor sich beim T1 am Samsung Design. Zumindest hatte ich beim ersten Auspacken den Eindruck auf ein Gerät des koreanischen Herstellers zu blicken. Grund hierfür ist vor allem die weiße Vorderseite, die durch einen silbernen Zierrand eingefasst wird. Positiv.. der Hauptteil der Rückseite besteht aus Aluminium und vermittelt dadurch einen Eindruck von „hochwertig“. Mir persönlich wäre eine gummierte Kunststoff Rückseite zwar lieber gewesen, dennoch rutscht das Honor T1 durch den Alu Rücken nicht ganz so leicht aus der Hand.

Nicht gut gelungen ist zudem die Platzierung des Lautsprechers. Dieser befindet sich mittig auf der Oberseite und macht das Honor T1 Tablet damit optisch zu einem großen Smartphone. Wobei dies nicht der Hauptkritikpunkt an dieser Stelle ist. Vielmehr problematisch ist, dass man durch die Platzierung immer wieder versehentlich den Lautsprecher immer wieder mit den Fingern verdeckt, wenn man das T1 mit einer Hand quer hält.

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Verarbeitung

Bei der Gehäuse Verarbeitung muss man Honor ein großes Lob aussprechen. Selbst ohne Blick auf die Preiskategorie ist das Honor T1 erstklassig verarbeitet. So manches Premium Gerät, das teilweise 3mal so teuer ist, könnte sich hier eine Scheibe abschneiden. Weder bei den Spaltmaßen noch bei den Kanten oder Einbauten gibt es Verarbeitungsmängel unsaubere Verarbeitungsstellen.
Die externen Tasten sind relativ gut platziert und in das Gehäuse eingefasst. Sie haben zwar ein wenig Spiel aber ein nervendes Wackeln und folgliches Klappern bleibt aus. Gleiches gilt übrigens auch für die Abdeckung des mircoSD Slot. Die Tasten können mit einem sehr guten Druckpunkt überzeugen. Sie reagieren direkt auf das drücken ohne, dass sie schwergängig sind oder unnötig viel Kraftaufwand erfordern.
Ein Problem, das weniger der Verarbeitung geschuldet ist, aber dafür der Technologie, liegt beim Display. Hier muss man sich fragen, warum Honor beim T1 auf die veraltete Technik setzt und das Display mit Abstand zum Glas verbaut. Klar es muss bei einem Budget Gerät kein OGS oder gar InCell Display sein aber so weit „hinter“ der Scheibe ist ja im Smart Devices Sektor fast schon als „retro“ zu bezeichnen.

Display

Gleich vorweg das Display vom Honor T1 konnte uns nicht überzeugen. Wie schon oben geschrieben muss man sich zwar eingestehen, dass es sich um ein Budget-Tablet handelt, dennoch kam im Verlauf des gesamten Test immer wieder die Frage nach dem „Warum?“ hoch.
Aber der Reihe nach. Das Display des Honor T1 kommt nur mit einer Auflösug von 1.280 x 800 Pixeln, also HD-ready Standard. Dies mag zwar auf den ersten Blick ausreichend erscheinen, auf den zweiten Blick ist das aber bei 8 Zoll mitterlweile zu wenig.

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Auch die Farben und Kontrast Werte lassen sehr zu wünschen übrig. Die Bildqualität wirkt insgesamt etwas milchig. Vor allem erkennbar ist das am Schwarzwert, der mehr einer Graustufe gleicht als einem Schwarzton.
Trotz dieser Mängel kann das Honor T1 aber auch punkten. Zuerst ist da die gute Helligkeit, die bei hellen Umgebungen seine Stärken ausspielt. Was das sehr stark spiegelnde Display dann bei direktem Sonnenlicht wieder zunichtemacht. Als nächstes muss die Blickwinkelstabilität positiv erwähnt werden. Hier zeigt das Honor T1 auch bei stärkeren Neigungswinkeln nur leichte Farbverfälschungen.

Software

Wie schon bei der Display Technologie hinkt das Honor T1 auch bei der Software hinter dem aktuellem Standard zurück. Als Basis Betriebssystem kommt lediglich Android 4.3 Jelly Bean (samt Sicherheitslücken) und Huaweis Benutzeroberfläche EMUI zum Einsatz, die auch wiederum nur in Version 1.6 vorliegt und damit schon eine gehörige Staubschicht drauf hat um es umgangssprachlich auszudrücken. Ein Softwareupdate konnten wir bis jetzt leider nicht finden, was wirklich schade und für mich nicht nachvollziehbar ist, hat doch sogar mein knapp 2 Jahre altes Acer A1 Tablet ein Update auf Android 4.4 Kitkat bekommen. Man muss hier bedenken, dass das Honor T1 erst gegen Ende des Jahres 2014 in den Verkauf ging.
Ansonsten merkt man der Software das Alter auch an. Flüssiges bedienen ist nur selten möglich. Im Hintergrund schwingt immer so ein kleine Grundruckeln mit, das es bei dieser Hardware und Display Auflösung eigentlich nicht geben dürfte.

Hardware

Ein Qualcomm Snapdragon 400 Quad-Core SoC mit 1,2 GHz Taktfrequenz verteilt im inneren des Honor T1 die Aufgaben. Unterstützt wird dieser von einer Adreno 305 Grafikeinheit und 1 GB RAM. Also insgesamt keine Komponenten, die einem im aktuellen Spektrum von Hocker reißen. Dies bekommt man leider auch direkt bei der Leistung zu spüren.

Performance

Im AnTuTu Benchmark erreicht das Honor Tablet zum Beispiel nur magere 15980 Punkte und auch bei anderen Tests und Tools sieht es nicht besser aus. Das Honor T1 dümpelt hier am unteren Bereich rum.

Wiedergespiegelt wird das sehr schön bei Spielen. Das Honor T1 ist nun wahrlich kein Spieletablet. Man könnte fast meinen allein daran zu denken ein Spiel wie Real Racing 3 oder Dead Trigger 2 zu öffnen bringt das Tab zum Schwitzen. Nahezu jedes Game mit Unity Engine und halbwegs brauchbare Grafik und Lichteffekten kommt über eine mehr oder weniger spielbare Ruckelorgie nicht hinaus. Für Temple Run, Candy Crush Saga und Co reicht es allerdings aus.

Kamera

Das Honor T1 hat eine Hauptkamera mit 5 Megapixel maximaler Auflösung. Das muss jetzt auf den ersten Blick nichts schlechtes heißen, da viele Pixel noch lange keine gute Bildqualität liefern. Dennoch muss man sagen, dass die Kamera auch als „Problemkind“ erweist und nicht wirklich besser ist, als es auf dem Papier steht.
Fast alle von mir gemachten Testbilder und Videos sind je mach Umgebung mäßig bis komplett verrauscht und noch dazu immer etwas unscharf. Zudem gibt es teilweise doch merklich Farbverfälschungen besonders strahlende Töne, wie Rot oder Geld wirken etwas gebleicht.

Sound

Wie weiter vorne schon beschrieben, verbaut Honor beim T1 den externen Lautsprecher auf der Vorderseite des Tablet. Zu dem Problem der Platzierung kommt noch, dass wie so oft wieder mal bei der Lautsprecher Komponente gespart wurde. Der Sound klingt allgemein blechern und bietet keine Dynamik. Zudem neigt er dazu bei Hohen Lautstärken sich zu überschlagen und die Wiedergabe zu verzerren. Wer also auf guten Ton wert legt, sollte also unbedingt ein brauchbares Headset an das Honor T1 anschließen, wenn er Musik hört oder einen Film schaut.

Video

Video hatte ich bis jetzt in meinen Tests nicht als eigene Kategorie das Honor T1 hat es aber geschafft, dass ich darüber ein paar Worte verlieren muss. Das Zusammenspiel der bereits bekannten Kritikpunkte wirkt sich hier nämlich am meisten aus. Zum einen ist hier die Bildqualität. Kann man bei der Tablet Größe über die „geringe“ Auflösung noch hinwegsehen, macht einem die Farbwiedergabe, vor allem bei Dunklen Szenen, den Spaß zu Nichte. Zum anderen haben wir noch dazu einen Lautsprecher, der einem mehr anschreit als dass man einen Abendfüllenden Film genießen könnte, wenn… ja wenn er überhaupt problemlos läuft. HD Medien sollte man aufgrund der schwachen Hardwareleistung des Honor T1 soweit es geht vermeiden. 720p klappt noch recht gut, bei 1080p und aufwärts hat das Honor Tab dann schon merklich Schwierigkeiten.

Akku

Ein Lichtblick neben der Verarbeitung ist der Akku. Mit 4.800 mAh Kapazität hat das Honor T1 ausreichend Strom um über die Runden zu kommen. Im Dauertest erreichten wir Display-Laufzeiten von über 7 Stunden und auch der Standby kann sich sehen lassen. Hier kann das Honor T1 mit einem Nettoverbrauch von 0,5 % Punkten / Stunde aufwarten. Gesamt erreichte es in unserem Test bei Verbindung über WLAN eine Standby Laufzeit von 9 Tagen.

Fazit

Mehr Schatten als Licht beim Honor T1. Es ist, im Gegensatz zu den anderen Honor Geräten, kein Überflieger. Klar spiegelt der Preis die Leistung wieder aber für ein Gerät aus dem Jahr 2014 ist das Verhältnis zu schlecht. Umso weiter der Test fortgeschritten ist, umso mehr machte sich bei mir der Eindruck breit, dass Honor das T1 nur anbietet um auch ein Tablet am Markt zu haben. Positiv können die Materialwahl und die Verarbeitung überzeugen. Hier ist das Honor T1 in dieser Preisklasse seinen Mitbewerbern voraus.
Wer ein günstiges Tabletmit langer Akkulaufzeit sucht und nur ein rumsurfen oder ein paar kurze Youtube Videos schauen will, für den ist das Honor T1 eine brauchbare Wahl. Wer es aber als Couch-Multimedia Zentrale nutzen will, der sollte lieber – und das müssen wir als Honor Fanseite sagen – mal bei der Konkurrenz schauen.

Über mich

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Honornews – deinem inoffiziellen Honor-Blog. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er Die Wirtschaftsnews.de, den Smartphone-Blog, den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.

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