Honor 7 Testbericht

Seit einiger Zeit ist das Honor 7 nun endlich auch bei uns verfügbar. Am asiatischen Markt konnte es bereits seit Mitte Juli gekauft werden. Wie wir bereits berichtet haben, ist das Gerät über den eigenen Onlineshop vMall bestellbar. Honor lockte in letzter Zeit immer wieder mit Gewinnspielen, um ihr Gerät an den Mann zu bringen. Wir wollen heute in unserem Honor 7 Testbericht auf die von uns gemachten Erfahrungen der letzten drei bis vier Wochen eingehen. In dieser Zeit konnten wir das Honor 7 ausführlich für euch testen.

Technische Daten

Die verbaute Hardware entspricht dem, was die derzeitige Oberklasse verbaut hat, hinkt den absoluten Flaggschiffen von Samsung, Sony und Co. aber etwas hinter her. Dem gegenüber steht der wirklich sehr günstige Preis von derzeit nur etwa €350,00. Hier sind die wichtigsten Daten noch einmal zusammengefasst.
  • 5,2 Zoll FullHD IPS Display, 423PPI
  • HiSilicon Kirin 935 Octa, 4 x 2,2GHz, 4 x 1.5GHz
  • 3GB RAM, 16GB ROM
  • Android 5.0
  • 3.100mAh Akku
Außerdem unterstützt das Honor WLAN+. Dadurch können Daten gleichzeitig über das WLAN und die mobilen Daten, zum Beispiel 3G oder 4G, geladen werden. Gerade bei Downloads bietet das einen wesentlichen Geschwindigkeitsschub. Jedoch kann es auch beim alltäglichen Surfen Vorteile bringen.
Auf NFC muss der Käufer jedoch verzichten, einen Sensor hat Honor nicht verbaut. Es gebe einfach zu wenig Funktionen, dass sich der Einbau lohnen würde.

Design

Das Design orientiert sich sehr stark am Huawei Mate 7. Bis auf die Größe gibt es nur wenige Unterschiede zwischen Honor 7 hinten 1den
beiden Geräten. Die Rückseite besteht aus einem Metall Unibody, also einer Rückseite aus einem Guss. Oben und unten sind zwei, jeweils etwa einen Zentimeter dicke Streifen, unter denen die Antennen liegen. Diese Plastikstreifen sind notwendig, da die Strahlen für Funkverbindung, Wlan oder auch Bluetooth ansonsten im Gerät eingeschlossen wären. Äußerlich ist es aber kaum zu erkennen, dass diese Streifen nicht ebenfalls aus Metall sind.
Die Kamera befindet sich mittig, etwa einen halben Zentimeter unterhalb des oberen Streifen. Leider steht die Kamera einige Millimeter aus dem Gehäuse heraus, liegt also auf, wenn das Handy auf dem Rücken liegt. Dabei steht der Rahmen noch etwas weiter hervor, als das Glas der Kamera. Liegt es also auf flachem Untergrund, wird das Kameraglas nicht beschädigt oder verkratzt.
Honor 7 obenHonor 7 seite 1Rechts neben der Kamera ist ein zweifarbiger Blitz zu finden. Dadurch werden Fotos, welche mit Hilfe des Blitzes gemacht wurden, farblich weniger verfälscht. Rötliche Gesichter sollten damit der Vergangenheit angehören.
Direkt unter der Kamera befindet sich der Fingerabdrucksensor. Dieser ist leicht im Gehäuse versenkt, dadurch ist er mit dem Finger leicht zu ertasten.
Der Sensor ist allerdings nicht nur zum Entsperren des Telefons da, sondern hat auch weitere Features. Dazu aber später mehr.

Unter dem Fingerabdrucksensor ist der Schriftzug „honor“ in Kleinbuchstaben zu finden.

Eine weitere Besonderheit ist der Simkartenschacht. Dieser nimmt sowohl die Sim-Karte, als auch eine SD Karte oder eine zweite Sim-Karte auf.
Auf der Vorderseite ist oben zentral der Lautsprecher für Telefonate zu finden. Links davon sind die Vorderkamera und links daneben der Helligkeitssensor zu finden. Rechts vom Lautsprecher ist der Blitz für die Vorderkamera platziert.
Unter dem Bildschirm sind keine sichtbaren Elemente zu finden. Auffallend sind links und rechts die besonders schmalen Ränder zwischen Bildschirm und Rand. Ist das Display ausgeschaltet, wirken diese besonders dünn. Wird der Bildschirm aktiviert, sieht man, dass hier etwas geschummelt worden ist. Das Display nimmt nicht den ganzen „schwarzen Bereich“ ein, am Rand bleiben ein paar Millimeter dunkel. Trotzdem sind diese Ränder relativ schmal.

Verarbeitung

Nimmt man das Gerät in die Hand, merkt man sofort, das Honor auf keinen Fall eine Billigmarke ist. Der Unibody fühlt sich sehr angenehm an und liegt äußerst gut in der Hand. Das liegt auch daran, dass das der Rücken leicht gewölbt ist. Die Kanten an der Rückseite sind zudem abgeflacht, dadurch ist es an keiner Stelle in der Hand kantig. Die obere und untere Kappe, welche aus Kunststoff besteht, ist jeweils minimal dicker als der Rest. Fährt man von der Rückseite über diese Stellen, spürt man dies leicht. Sonst ist er weder äußerlich, noch fühlbar von der Rückseite. Ein-/Ausschaltknopf, die Lautstärkentasten und auch der Smartkey haben einen sehr guten Druckpunkt.Honor 7 unten

Bildschirm

Im Honor 7 befindet sich ein 5.2 Zoll IPS-Display mit FullHD Auflösung, also 1920×1080. Dass nicht wieHonor 7 vorne beim Huawei P8 ein IPS NEO Panel verbaut wurde, fällt kaum auf. Das Display ist sehr hell und blickwinkelstabil, auch bei Tageslicht lässt sich alles gut vom Display ablesen. Huawei sowie Honor haben sich stets gegen eine 2K Auflösung ausgesprochen, da diese große Nachteile in der Akkulaufzeit haben und kaum Mehrwert bieten würden. Auch wenn das Display direkt vor die Augen gehalten wird, können keine einzelnen Pixel mehr erkannt werden, dafur reicht die Pixeldichte von etwa 420PPI aus.

Software

Huawei und Honor legen über allen Geräte ihr eigenes Userinterface EMUI über die Standardoberfläche. Diese lehnt sich stark an die Oberfläche von iOS an: Es gibt keinen Appdrawer, alle Apps befinden sich auf dem Homescreen und können dort angeordnet werden. Auch einzelne Features wie z.B. das Einstellungsfenster, welches durch das Wischen von unten nach oben geöffnet wird, sind von Apple zumindest inspiriert worden. Das Benachrichtigungsfenster sieht sehr aufgeräumt und übersichtlich aus, auch die Kurzeinstellungen sind übersichtlich gehalten. Diese sind konfigurierbar und beinhalten die wichtigsten Optionen.
Der Fingerabdrucksensor im Honor 7 arbeitet sehr schnell und genau. Meistens reicht ein kurzes Auflegen des Fingers, um das Gerät zu entsperren. Auch wenn der Finger schräg oder nur halb auf den Sensor ist, wird dieser erkannt wird Smartphone freigegeben. Sehr angenehm ist auch, dass das der Bildschirm nicht erst eingeschaltet werden muss, um den Sensor zu aktivieren. Schon nach kurzer Zeit war es kein Problem, das Telefon während dem aus der Tasche ziehen zu entriegeln. Das Einrichten funktionierte dabei problemlos über die Einstellungen. Nach zehnmaligen Auflegen des Fingers in allen möglichen Lagen ist er im Gerät gespeichert. Beim ersten Entsperren nach einem Neustart muss allerdings immer der Alternativcode eingegeben werden. Danach kann der Fingerabdrucksensor problemlos verwendet werden.
Der Sensor hat aber noch weitere Funktionen. Einmal in den Einstellungen aktiviert, wird durch ein Streichen von oben nach unten das Benachrichtigungsfenster geöffnet. Beim Streichen in die entgegengesetzte Richtung öffnet sich das Multitaskfenster. Außerdem kann über den Sensor der Zurück- und Homebutton simuliert, in der Kamera-App der Auslöser gedrückt oder auch ein Anruf abgenommen werden. Einige Funktionen sind mehr als praktisch, andere sind oftmals unpraktisch, da das Honor oft so gehalten wird, dass ein Finger genau am Sensor liegt.
Honor 6 NotificationsHonor 7 SoftwareHonor 6 Einstellungen
Auf der linken Seite des Gerätes findet man außerdem ein weiteren Knopf, der erstmal keine eindeutige Funktion hat. Diesen nennt Honor Smartkey. In den Einstellungen können diesem Key 3 verschiedene Funktionen zugeordnet werden: Für einmaliges Drücken, zweimaliges Drücken und für Drücken und halten.
Zugeordnet werden können:
  • Ultra-Schnappschuss, also das Öffnen der Kamera und direktes Auslösen
  • Sprachaufnahme
  • Taschenlampe
  • Screenshot
Außerdem kann jede App ausgewählt werden, die auf dem Gerät installiert ist.
Der Ultraschnappschuss kann zudem ausgelöst werden, indem doppelt auf die „Leiser“-Taste getippt wird. Diese Funktion ist sogar aktiv, wenn das Honor im Standby ist. Im Bild wird dann angezeigt, wie lange es vom doppelten Tippen bis zum Auslösen gedauert hat. Beim Test war das meistens zwischen 0.8 und 1.7 Sekunden.

Akkulaufzeit

Beim Test wurden sehr unterschiedliche Akkulaufzeiten festgestellt. War das SmartphoneHonor 6 Benchmark hauptsächlich im WLAN und die mobilen Daten deaktiviert, waren meistens zwischen fünf und sechs Stunden Displayzeit bei etwa 18 Stunden Laufzeit möglich. War das Smartphone im Mobilen Netz von A1 Österreich, war oftmals schon am Nachmittag der Akku leer, bei einer Benutzung von unter drei Stunden. Dieser Effekt trat sowohl im 3G als auch im 4G Netz auf. Bei T-Mobile hingegen blieb der Verbrauch normal, ebenfalls mit etwa 5-6 Stunden.

Performance und Leistung

Die Arbeitsgeschwindigkeit ist stets sehr flott, es gibt kaum merkbare Ruckler oder Wartezeiten.
Auch gibt es derzeit keine App, die das Smartphone auch nur ansatzweise in die Knie zwingt, Spiele wie Asphalt laufen absolut flüssig.
Dank 3GB RAM geht auch das Wechseln zwischen den Apps sehr schnell und lässt genügend Freiraum, um regelmäßig zwischen mehreren Apps zu wechseln.
Die Benchmarks – auch wenn sie kaum aussagekräftig sind – sind etwa in der Höhe eines Samsung Galaxy Note 4, also mit einem Snapdragon 805 vergleichbar.

Fazit

Das Honor 7 weiß in praktisch allen Punkten zu überzeugen. Hardware der Oberklasse zu einem relativ günstigen Preis. Für knapp 350€ ist das Smartphone über den eigenen vMall-Store zu kaufen. Design und Verarbeitung sind sehr gut, nirgends ist zu erkennen, dass das Gerät für einen relativ günstigen Preis erhältlich ist. Äußerlich kann das Smartphone locker mit em HTC One oder auch dem iPhone 6 mithalten.
Flüssiges Arbeiten ist kein Problem, die Hardware erlaubt sich kaum Denkpausen. Das Navigieren durch den Homescreen, die Einstellungen oder auch das Bedienen der Apps funktioniert wunderbar und problemlos. Die hauseigene Oberfläche EMUI ist allerdings nicht jedermanns Sache. Das an Apples iOS angelehnte User Interface unterscheidet sich in einigen Punkten wesentlich von Oberflächen anderer Hersteller. Die neuen Funktionen sind allerdings sehr sinnvoll und durchaus brauchbar. Sollte EMUI nicht dem Geschmack entsprechen, kann alternativ ein anderer Launcher installiert werden.

Über mich

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Honornews – deinem inoffiziellen Honor-Blog. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er Die Wirtschaftsnews.de, den Smartphone-Blog, den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.

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