Testbericht – Honor Band Z1

Nachdem wir euch vor einiger Zeit bereits einen ersten Überblick zum Honor Band Z1 gegeben haben wird es nun Zeit für den ausführlichen Testbericht. Wir sind in der glücklichen Lage zwei Geräte zur Verfügung zu haben, sodass wir das Z1 mit zwei Redakteuren testen konnten und durch das verschiedenen Nutzungsverhalten auch Fehler aufdecken konnten, die einem allein nicht aufgefallen wären.

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei Honor und Gearbest.

Honor Band Z1 – Funktionen

  • Bluetoothverbindung
  • HuaweiWear App
  • Schrittzähler mit Laufuhr
  • Kalorienverbrauch mit Lebensmittelangabe
  • Schlafanalyse
  • Benachrichtigungen

Beginnen möchte ich hier mit der Bluetoothverbindung, da sie eine zentrale Funktionen des Honor Band Z1 und für die Kommunikation mit dem Smartphone erforderlich ist. Zur Bluetoothverbindung selbst lässt sich nicht viel sagen, sie tut was sie soll und überträgt die Daten schnell und zuverlässig, auch das Pairing mit dem Smartphone funktioniert zügig und präzise.

Kritik muss ich aber beim letzten Update (Version 01.02.15) anbringen, denn seit diesem will sich mein Band mit jedem Smartphone, dessen Bluetooth aktiviert ist verbinden. Aufgefallen ist dieser Fehler besonders beim Autofahren, als ein weiteres Smartphone über Bluetooth mit der Freisprecheinrichtung des Autos verbunden war. Hier brachte das Band trotz mehrmaliger Verweigerung immer wieder die Verbindungsanfrage. Das Problem kann man nur durch Nichtstun umgehen, einfach abwarten, dann schaltet die Nachricht ab und es wird keine Verbindung hergestellt. Nätürlich nur, wenn man nicht versehentlich das Display berührt. Das zweite Testgerät weigert sich nun strikt ein Pairing mit dem Sony-Smartphone einzugehen. Beim Honor 6+ kann man das Band immer noch im vollem Umfang nutzen, aber es treten gelegentlich Verbindungsabbrüche auf die einen neuen Verbindungsaufbau über die App Huawei Wear erfordern. Leider ist somit auch die Funktion „intelligentes Entsperren“ hinfällig. Welches ich als sehr nützlich und wirkliche Erleichterung im Alltag empfunden habe. Daher würden wir empfehlen vorerst bei der Version 01.00.31 zu bleiben, hier gab es diesen Fehler nicht.

Huawei Wear
Huawei Wear
Preis: Kostenlos

Da auf der „Uhr“ nicht wirklich Einstellungen vorgenommen werden können, außer die Veränderung des Watchfaces, ein Neustart oder ein Werksreset, ist die hauseigene App „Huawei Wear“ auf dem Smartphone der perfekte Wegbegleiter. Nach dem man das Honor Band Z1 hinzugefügt hat, gibt es durchaus reizvolle Einstellungen die man vornehmen kann. Eindeutig zu erkennen ist ganz oben die aktive Verbindung und der Akkuladezustand. Dann geht es auch schon mit den personalisierbaren Punkten los. Ob es eine Erinnerung sein soll die einem sagt das man sich mal wieder bewegen sollte, eine Info falls die Bluetoothverbindung unterbrochen wurde, ob man den Bildschirm des Band bei Drehung des Handgelenkes aktiviert haben möchte, welche Apps selbst Push-Nachrichten senden dürfen, Alarmeinstellungen und auch die von vielen genutzte „Bitte nicht stören“ Funktion. Hier findet sich auch die Aktualisierung und der Werksreset falls nötig.

Für alle die in ihrem Beruf viel sitzen ist die Ruheerinnerung ganz nett, je nach gesetztem Intervall macht ein kleines Strichmännchen auf eurem Z1 ein kleines Workout und signalisiert euch damit mal wieder ein paar Schritte zu gehen, mehr steckt da auch nicht dahinter. Manch einen mag dies nerven aber ich konnte feststellen, dass ich nach mehrstündiger Computerarbeit weniger verspannt bin, wenn ich die Erinnerung aufgreife und ein paar Lockerungsübungen mache.

Als nächstes möchte ich zu den Alarmeinstellungen kommen. Ich persönlich finde diese genial, weshalb ich diese auch sehr häufig nutze. Ob als Weckerersatz am Morgen oder als kurze Info, dass ich mich auf den Weg machen muss. Man spart sich einfach ständig auf die Uhr zu schauen, für mich ist die Vibration daher ein angenehmer Wecker, beziehungsweise Erinnerung damit ich pünktlich los komme. Aber das ist alles Ansichtssache.

„Bitte nicht stören“ ist die selbe Funktion wie die auf dem Smartphone selbst. Im angegebenen Zeitraum bekommt man keine Benachrichtigung, simpel und selbsterklärend. Sehr einfach und verständlich ist auch das Aktualisieren des Bands. Man wird benachrichtigt, dass ein Update zur Verfügung steht und dann ist es das selbe Spiel. Man muss eine Verbindung mit der „Huawei Wear“ App haben, das Update bestätigen und der Rest erledigt sich selbstständig.

Die Schrittzählerfunktion gefällt mir auch recht gut, über das Smartphone lässt sich festlegen ob man ein leichtes, mittleres oder schweres Training wünscht. Je nach Wahl sind 5.000, 10.000 oder 15.000 Schritte das tägliche Ziel. Bei Erreichen dieses Ziels wird man mit der Einblendung eines Pokals und einem angedeuteten Feuerwerk vom Z1 Band belohnt. Die Genauigkeit der Schritte war bei mir aber etwas großzügig eingestellt, hier zeigte mir das Honor Band Z1 zirka ein Drittel mehr Schritte an als ich tatsächlich gemacht hatte, da die zurückgelegte Entfernung aber trotzdem recht genau erkannt wurde und jeder eine andere Schrittlänge hat bin ich damit vollauf zufrieden.

Die Sportler unter uns können aber auch eine Laufuhr starten. Die Schritte werden dabei weiter gezählt, aber der Kalorienverbrauch wird dann mit höheren Werten berechnet und obendrauf wird die Zeit gestoppt.

Kritischer betrachte ich da schon den angegebenen Kalorienverbrauch. Natürlich kann man hier immer nur allgemeine Durchschnittsangaben machen, da auch der Kalorienverbrauch individuell sehr verschieden ist, trotzdem sind die Angaben hier doch etwas hoch gegriffen.

Honor Band Z1 Kalorien

Gelungen finde ich die Angaben, welche Lebensmittel man sich mit seiner Aktivität verdient hat. Wer glaubt ein üppiges Schlemmermenü, wie es zu Weihnachten bald wieder allerorten serviert wird, mit einem kleinen Spaziergang abgegolten zu haben, wird dank des Honor Band Z1 rasch eines besseren belehrt. So könnte man sich für gemessene 12.000 Schritte gerade einmal 4 Tassen Milch oder 80g Schokolade erlauben (die meisten Tafeln haben mindestens 100g).

Einziger Ausreißer hier, ist die Angabe der Eisportionen. Diese müssen in China wohl sehr klein ausfallen oder es handelt sich um einen Übersetzungsfehler und gemeint ist ein ungezuckertes Sorbet. Wer jedenfalls glaubt, dass eine Portion Eis so aussieht, hat sechsmal mehr Kalorien genascht als verdient.

Die Schlafanalyse ist einfach Glaubenssache, denn bei den Angaben zur Schlafqualität, ob man gut, normal oder schlecht geschlafen hat, lassen sich ohne Untersuchung im Schlaflabor kaum Überprüfung. Aber auch dieses Band ist nicht fehlerfrei. So kann ein fauler Abend auf der Couch beim Fernsehen mit wenig Bewegungen, vom Honor Band Z1 schnell falsch als leichter Schlaf fehlinterpretiert werden. Wodurch sich dann erstaunlich lange Schlafzeiten ergeben. Warum allerdings der Nachtschlaf mit mindestens einer Stunde Tiefschlaf „schlecht“ ein kurzes Nickerchen mit leichten Schlaf „großartig“ sein soll, erschließt sich dem Nutzer nicht. Rein subjektiv hatte ich jedenfalls nicht das Gefühl schlecht geschlafen zu haben.

Positiv anzumerken ist, dass alle vom Honor Band Z1 erhobenen Daten ausschließlich auf dem Smartphone gespeichert sind, wer seine Daten mit anderen teilen möchte, kann sie aber an umfangreichere Fitnessapps weiterleiten.

Gut gefallen hat mir außerdem die Benachrichtigungsfunktion. Hat man sein Honor Band Z1 mit dem Smartphone verbunden, wird man mittels Vibration und Einblendung über das Eintreffen von Anrufen, Benachrichtigungen (WhatsApp), Emails und aller weiteren aktivierten Push-Nachrichten informiert. Benachrichtigungen können sogar direkt auf dem Band gelesen werden, auch wenn es manchmal etwas durcheinander erscheint. Hier werden manchmal Nachrichten doppelt angezeigt oder nur das noch beispielsweise 4 WhatsApp Nachrichten eingegangen sind. Ebenfalls anzumerken ist, dass einige Benachrichtigungen beim Eintreffen den Display aktivieren und manche wiederum nicht. In jedem Falle würde ich mir aber wünschen, dass der Bildschirm länger aktiv bleibt, denn liest man etwas zu lange ohne das Display zu berühren schaltet es sich ab, auch wenn man noch nicht alle Nachrichten gelesen hat. Besonders ärgerlich ist dies, weil man die Nachrichten nicht aktiv aufrufen kann, erst wenn die nächste Nachricht eintrifft, sind auch die zuvor noch ungelesenen wieder auf dem Band abrufbar.

Bei Anrufen vibriert das Band fünf Mal in Folge, was ich sehr angenehm empfinde. Hier ist mir aber aufgefallen das der gespeicherte Kontakt nicht auf dem Display als solcher angezeigt wird, sondern nur die Nummer die sich hinter diesem verbirgt. Sollte man gerade nicht rangehen können, kann man auch mit einem Wischen nach oben den Anruf zurückweisen und der Anrufer bekommt eine Nachricht mit folgendem Inhalt „Bin beschäftigt. Rufe zurück“.

Was ich persönlich als überflüssige Spielerei empfand, ist die Möglichkeit sich auch die Navigation auf dem Z1 anzeigen zu lassen. Dies ist unnötig, da das Smartphone ja mit einem spricht und auch die Route anzeigt. Meist passen auch nicht alle Information auf eine Bildschirmseite der Watch, was es eher kompliziert gestaltet im Großstadtverkehr zu lenken, schalten, den Verkehr beobachten und dann noch ganz entspannt auf dem Honor Band Z1 sich durch die Wegbeschreibung zu wischen. Ist aber auch nicht so einfach umzusetzen, da die meisten Straßennamen ziemlich lang sind.

Fazit

Für den Preis von nur 79,99€ im vMall-Shop bekommt Ihr ein optisch sehr elegantes Band mit nützlichen Funktionen die teilweise einfach noch softwaretechnisch ein paar Updates benötigen. Sie ist einfach in der Handhabung und liegt perfekt am Handgelenk. Egal ob beim Sport, im Büro oder auf der Couch. Das Tragegefühl ist angenehm bis hin zu dem Punkt wo man sich fragt ob man das Z1 überhaupt angelegt hat. Qualitativ überzeugt das Wearable von Honor mit hochwertiger Verarbeitung. Gerade was Oberflächenkratzer angeht. Ich kann nach mehr als 4 Wochen Nutzung keine Kratzer erkennen, obwohl ich schon des öfteren mal mit dem Metallrahmen oder dem Glas aneckte.

Ich persönlich finde die Akkulaufzeit überdurchschnittlich gut. Von Herstellerseite werden 4 Tage angepriesen. Hier kann ich mit durchschnittlich 4 Tagen und 16 Stunden bei mehr als nur häufiger Nutzung nur meine Hochachtung aussprechen. Negative aber muss die Sensitivität des Touchscreens beurteilt werden. Bei unseren beiden Testgeräten ist uns aufgefallen das gelegentlich Berührung nicht erkannt wurden. Wischen ist kein Problem, nur der Touch zur Auswahl ist manchmal ein Spiel mit den Nerven.

Außerdem sollte die Bluetooth-Erkennung des eigenen Smartphones dauerhaft gespeichert sein, damit es nicht zu Falschverbindungen kommt, wie es sonst auch bei Bloothgeräten üblich ist. Will man ein anderes Gerät verbinden, ist dies auch über ein Reset des Z1 schnell und problemlos möglich.

Das Honor Band Z1 ist das erste Wearable von Honor selbst und ein guter Anfang im Low-Budget-Bereich. Wir sind gespannt was in der Zukunft folgt. Sollte euch noch etwas auffallen sein oder sollten sich Fragen aufgetan haben scheut euch nicht zu kommentieren. Wir stehen Rede und Antwort.

Autoren: Philipp Levermann, Berit Engmann

Über mich

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Honornews – deinem inoffiziellen Honor-Blog. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er Die Wirtschaftsnews.de, den Smartphone-Blog, den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.

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